Über das Projekt

Straße der Gartenkunst

Etwas für Entdecker: Gartenkunst ist ein neues, attraktives touristisches Thema für Nordrhein-Westfalen. Da sind die Schlösser und Gärten in Ostwestfalen oder im Münsterland. Die Parks der Schwerindustrie zwischen Dortmund und Duisburg haben ihren besonderen Reiz. Und nun auch die Gärten zwischen Kleve und Brühl und Rhein und Maas: Sie bergen Schätze, die bisher eher ein Geheimtipp waren.

Die Initiative der „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ hilft, diese Schätze zu heben. Wie an einem „Sternenhimmel“ wird es große und kleinere Glanzlichter geben – reizvolle thematische oder regionale Routen bieten sich an.

Die „Straße der Gartenkunst“, das ist: Lust auf die Schönheit von Gärten!

Projektgeschichte

Wie alls anfing ...

Die Initiative der „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ arbeitet seit Ende 2001 daran, die Gartenschätze zwischen Kleve und Brühl und Rhein und Maas einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Am 27. August 2004 wurde der Verein „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas e.V.“ dann auf Schloss Dyck gegründet. Es ist der erste Verein dieser Art in Nordrhein-Westfalen, in dem sich öffentliche und private Eigentümer von modernen und historischen Gärten mit dem Ziel zusammengeschlossen haben, das gartenkulturelle Erbe zu erhalten sowie ihre Gärten gemeinsam touristisch zu vermarkten.

Eine Untersuchung im Auftrag des Nordrhein-Westfalen Tourismus e.V. zeigte im Sommer 2002 deutlich das Potenzial: Zwischen Rhein und Maas erstreckt sich eine vielfältige Gartenlandschaft von unschätzbarem, kulturellem Wert. (Die Studie steht als pdf-Dokument zum Download zur Verfügung).

Aus rund 950 Schloss- und Landschaftsparks, Klostergärten, kommunalen Grünanlagen, botanischen Gärten, Arboreten, Gartenschauen sowie Villen- und Hausgärten der Region zwischen Rhein und Maas wurden zunächst 66 Anlagen als „Top sixtysix“ ermittelt. Das Routenprogramm richtete sich nach dem kunsthistorischen Stellenwert, der Erreichbarkeit, dem Pflegezustand und der Trägerschaft. In einem ersten Schritt stellten sich die sieben Parks der Dezentralen Landesgartenschau 2002 „Gartenkunst am Mittleren Niederrhein“ im Rahmen der 2. NRW-Regionale EUROGA 2002plus als „Kern“ der Straße der Gartenkunst unter das Thema einer regionalen, touristischen Entwicklung. Insgesamt zwanzig sanierte kulturhistorische Parks der Region präsentierte die EUROGA in den Jahren 2002 und 2003.

Die „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ wurde, stellvertretend für die Straßen der Gartenkunst in NRW, am 8. Januar 2003 zu einem der Leitprojekte der Landes-Initiative StadtBauKultur (www.stadtbaukultur.nrw.de) gekürt. Ebenfalls 2003 einigten sich die Gesellschafter der EUROGA ( die Städte Düsseldorf, Krefeld und Mönchengladbach und die Kreise Neuss, Mettmann und Viersen) darauf, die Ergebnisse ihrer Aktivitäten zu sichern. Sie etablierten bis Ende 2004 auf Basis einer gemeinsamen politischen Willenserklärung, der Dycker Erklärung, mit Unterstützung des Landes die „Netzwerkadministration Straße der Gartenkunst“, mit dem Ziel, die Gründung einer Mitgliederorganisation vorzubereiten.

Die niederländische „Stichting EUROGA 2002“ beschloss September 2003, sich an der Straße der Gartenkunst zu beteiligen. Neben der bewährten Zusammenarbeit während der EUROGA gab vor allem den Ausschlag, dass auch das gartenkünstlerische Erbe auf niederländischer Seite geeignet ist, mit dem rheinischen Potenzial gemeinsam touristisch vermarktet zu werden.

In der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2003 ermittelte das Untersuchungsteam der Vorstudie, wieder unter Leitung von Gerd Bermbach, im Auftrag des Städtebauministeriums in einer Bereisungsaktion die Bereitschaft der privaten und öffentlichen Eigner der Gärten, sich an einer Organisation der Straße der Gartenkunst zu beteiligen. Die Resonanz war gut. Sie mündete Anfang 2004 in Informationsveranstaltungen und Workshops für Touristiker und potenzielle Mitglieder einer Organisation der Gärten und Gartenbesitzer. Am 13. Mai 2004 trafen sich rund 70 Vertreter von Gärten und Parks zwischen Rhein und Maas und Kleve bis Brühl zu einem ersten Gartenkonvent auf Schloss Dyck, dem Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur im rhein kreis neuss.

Das durch Gutachten und Auswahl ermittelte Gründungspotenzial der Straße der Gartenkunst („Tuinen en Tuinkunst“ im niederländischen) besteht aus 63 deutschen und 58 niederländischen Gärten und Parks. In den Niederlanden sind davon lediglich 14 in kommunalem Besitz, der Rest sind private Eigentümer oder Stiftungen. Auf deutscher Seite ist mehr als die Hälfte der ausgewählten Parks kommunal oder in Landes- und Bundesbesitz, der Rest gehört privaten Eigentümern, Stiftungen und Vereinen.

Die Teilnehmer des Gartenkonvents befassten sich mit Finanzierungsmöglichkeiten einer Mitgliederorganisation, Anforderungen an Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Fragen der touristischen Vermarktung und Grenzen und Möglichkeiten der Nutzung der Gärten sowie Qualitätskriterien für eine Aufnahme weiterer Anlagen.

Die Vereinsgründung am 27. August 2004 mit zunächst wenigen Gründungsmitgliedern erfolgte mit dem Ziel, die bisherigen Steuerungsfunktionen und die Netzwerkentwicklung von der EUROGA GmbH auf den Verein zu übertragen. Gründungsmitglieder des Vereins und Unterzeichner der Vereinssatzung waren für die Verwaltung Schloss Brühl (Schlosspark Augustusburg) Ingo Hebler, für die Stiftung Schloss und Park Benrath Klaus Krösche, für die Stiftung Schloss Dyck Jens Spanjer, die Stadt Erftstadt (Schlosspark Gracht) Ute Kahlenberg, die Brückenkopf-Park Jülich GmbH Dr. Dorothee Esser, die Schlosspark Drachenburg GmbH Stefan Rees und für die marke monheim e.V. (Marienburgpark) Silke Bosbach. Die niederländischen Gärten sind über die Stichting Tuinpad Fleuregio Limburg von Loek Peters im Verein vertreten.

Im Schloss Brühl bei Bonn fand am 29. April 2005 die 1. Jahreshauptversammlung des seit der Gründung vor acht Monaten auf 30 Mitglieder mit 50 Gärten angewachsenen Vereins statt. Der neue Vorsitzende heißt nun Michael Frinke; er ist Landschaftsarchitekt und fachlicher Leiter der Gartenbauabteilung bei Bayer Industry Services. Frinkes Stellvertreter kommt aus Bonn, heißt Dieter Fuchs und leitet den Servicebetrieb Stadtgrün, Schatzmeister ist Jörg Figgener-Erber, Stadt Mönchengladbach. Zum Beisitzer wurden Thomas Visser, Baudezernent der Stadt Krefeld und Ulf-Rainer Dworschak von RWE Power gewählt.

Ziele der Straße der Gartenkunst

zwischen Rhein und Maas

Im Rheinland hat sich aus der Dezentralen Landesgartenschau 2002 die Initiative der „Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas“ entwickelt. Sie arbeitet daran, die Gartenschätze diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze zu heben und touristisch zu vermarkten. So können das regionale Profil geschärft und beeindruckenden Kulturschätze sichtbar gemacht, erhalten und für ein breites Publikum zugänglich gemacht werden.
Die Gartenkunst, modern wie historisch, ist eine der Möglichkeiten, Antworten auf aktuelle Fragen der Zukunft unserer Städte und unserer Stadtgesellschaft zu geben. Zudem ist das „Schöne“ der Gärten ein Weg, einen fruchtbaren Dialog zwischen Städtebau- und Kulturpolitik und Wirtschaftspolitik zu erreichen.

Seit Ende der 90er Jahre sprießen auch in Deutschland Gartenmessen, –märkte und –festivals aus dem Boden. Pro Jahr strömen derzeit Hunderttausende nach Bad Muskau, in die Herrenhäuser oder die Potsdamer Gärten und das Dessau-Wörlitzer-Gartenreich. Diese Besucher bedeuten Einnahmen. Auch für NRW zeichnen sich vielversprechende regionale Entwicklungsperspektiven und messbare regionale Beschäftigungseffekte ab. Hinzu kommt, dass Natur und gestaltete Gärten das Image einer Kommune und einer Region entscheidend positiv prägen, was bei zahlreichen Unternehmen positive Bekenntnisse zum Standort und entsprechendes Engagement auslöst.

Das Museum der Europäischen Gartenkunst, Schloss Benrath und das Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur, Schloss Dyck arbeiten derzeit unter anderem mit dem Ziel zusammen, 300 Jahre Gartengeschichte mit der aktuellen Auseinandersetzung um die Zukunftsfähigkeit unserer Stadtlandschaften zu verzahnen. Ein gemeinsames wissenschaftliches Institut mit universitären Partnern (derzeit Heinrich-Heine Universität Düsseldorf und RWTH Aachen) für Ausbildung und Forschung in der Gartendenkmalpflege soll mittelfristig daraus entstehen.

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